Oft begegnen uns TrainerInnen Skepsis und Ablehnung, wenn wir im Training mit Hunden Futter als Belohnung einsetzen.
Ich habe dir daher hier einmal alle Aspekte, die das Hundetraining mit Futter hat, aufgelistet.
Damit möchte ich nicht aussagen, dass wir nur mit Futter arbeiten. Bei Weitem nicht und ganz im Gegenteil - Wir suchen im Laufe des Trainings nach den Top Belohnungen für deinen Hund.
Da jeder Hund ein Individuum ist, variieren auch die Belohnungen sehr. Wir sind auf deine Mitarbeit angewiesen, um mit Hilfe einer Hobbyliste, der sogenannten Top 20 List, die möglichst besten, funktionalsten Verstärker, für deinen Hund zu finden. Jede Situation kann einen anderen funktionalen Verstärker haben, daher ist eine Zusammenarbeit mit dir so wertvoll, denn du kennst deinen Hund am besten.
Futter hat eine positive Bedeutung für deinen Hund
Nach der Geburt wird die erste Anstrengung des Welpen mit Milch bei der Mutter belohnt. Der Welpe robbt mit all seiner Kraft an die Wärmequelle Mutter und damit auch an ihre Zitzen. Dort bekommt der Welpe nun seine Belohnung, die wertvolle und lebenswichtige Milch - Futter ist also eine ganz natürliche Form der Belohnung -
Wir nutzen Futter als Belohnung, nicht als Ablenkung oder Bestechung
Die Belohnung ist eine Verstärkung eines Verhaltens und kommt erst nach dem Verhalten
Wir nutzen diese positive Bedeutung, um gute Assoziationen zu schaffen
Wir können Erwartungen und Emotionen deines Hundes positiv beeinflussen
Mit Futter können wir schnell und effizient belohnen
Wenn dein Hund kein Futter annehmen kann, gibt das eine Information darüber, wie es ihm geht
Fressen ist ein Verhalten - wir können mit Futter Alternativverhatlen trainieren
Futter ist eine Belohnung, die wir gezielt und kontrolliert einsetzen können
Mit Futter können wir die Erregung gezielt beeinflussen in dem wir die Gabe und den Ort der Belohnung gezielt wählen - ein Keks der geworfen wird fordert ein anderes Verhalten, eine andere Erregungslage, als ein Keks der aus der Hand gegeben wird
Fressen setzt Endorphine frei und das Lecken oder Kauen stimuliert den Parasympathikus und beruhigt
Wir nutzen nicht ausschliesslich Futter, sondern setzen es zu Beginn ein, um neues Verhalten aufzubauen
Für das Lernen von neuem Verhalten nutzen wir oft und gerne die klassische Konditionierung - Für diese Lernform ist Futter zu Beginn sehr effektiv
Wir setzen aber immer auch die Belohnung ein, die am effektivsten ist - die funktional ist - und das ist bei Weitem nicht immer Futter
Und last but noch least: Futter schafft Vertrauen denn Belohnungen mit Futter ist ein Sozialverhalten, es ist Interaktion mit dem Menschen, es ist ein Bindungsverhalten!
Wir wollen, dass dein Hund dir vertraut und freudig neue Dinge lernt
Ohne Druck, Zwang und Hemmen von Verhalten
Durch die positive Veränderung der Emotionen ändern wir automatisch Verhalten
Und nur so können wir Verhalten nachhaltig und dauerhaft verändern